ARCHIV FÜR AUTOBAHN- UND STRASSEMGESCHICHTE

Geschichte & Verwaltung | Historie & Gegenwart

Licitation - Ausschreibung im 19. Jahrhundert

Unter einer Ausschreibung ist lt. Wikipedia "... die öffentliche, schriftliche Aufforderung, Angebote für die in der Ausschreibung genannten Lieferungen oder Leistungen abzugeben" zu verstehen. Die Formen von Organisation und Durchführung sind vielfältig und richten sich nach festgelegten Kriterien. Die Bekanntmachung einer Ausschreibung kann dabei als eine Direktaufforderung an Unternehmen zur Abgabe eines Angebots ergehen, aber auch durch Veröffentlichung in Tages- und/oder Fachzeitungen bzw. Zeitschriften sowie in Ausschreibungsblättern erfolgen.

Naumburger Kreis-Blatt1
 
Naumburger Kreis-Blatt3

Die möglicherweise übliche Form einer Ausschreibung im 19. Jahrhundert verwahrt das Archiv als digitale Kopie aus dem Naumburger Kreis-Blatt Nr. 5 vom 1. Februar 1840.
 
Unter dem Titel "Licitation" werden Angebote für Leistungen beim Straßenbau mehrerer Chausseen eingeholt. Die Formulierung "... Mindesfordernden in Entreprice ..." besagt, es wird an das günstigste Unternehmen vergeben.

Licitation (heutige Schreibweise "Lizitation"): Versteigerung
Mindestfordernder: Der preislich Günstigste

Naumburger Kreis-Blatt2
 
Die in der Aufforderung genannten Chausseen sind heute Teile der Bundesfernstraße B87, soweit sie nicht im Zuge der Anlage von Ortsumgehungen ganz oder partiell als solche entwidmet oder herabgestuft wurden.

Zum weißen Schwan
 
Abb. 1: Die ehemalige Gaststätte "Zum weißen Schwan" in Rippach. Vermutlich nahm Johann Wolfgang von Goethe hier Quartier, wenn er von Weimar nach Leipzig unterwegs war. Sowohl im URFAUST als auch FAUST 1. Teil findet der Gasthof in Rippach Erwähnung.
Urfaust, S. 21/22  Faust 1, S. 21/22
Johann Wolfgang Goethe: FAUST.   Veröffentlichung der Deutschen Buch=Gemeinschaft GmbH, Berlin SW 61 (ohne Dtm.)
Links: Urfaust, S. 21  /  Rechts: Der Tragödie erster Teil, S. 131

Dreierhäuschen
 
Abb. 2: Das mit "Dreierhäuschen" bezeichnete Objekt ist die spätere Gaststätte "Goldener Hahn" in Naumburg. Heute ist darin die Spielstätte des Theaters Naumburg beheimatet. Das AfASG dankt dem Heimatforscher Eberhard Kaufmann für den richtigen Verweis auf die Informationsquelle bei: Karl Schöppe, "Alt Naumburg", 1913, S. 38

Gernstedt
 
Abb. 3: Gernstedt, ein Ortsteil der Gemeinde Lanitz-Hassel-Tal im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt, ist ein kleines Dorf unweit von Eckardsberga. Die Tankanlage befand sich am östlichen Giebel. Während der Jahre bis 1989 diente sie der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG). Heute ist an ihrer Stelle eine kleine Grünfläche.

Gernstedt2
 
Abb. 4: Das Gebäude des ehemaligen Gasthauses ist noch erhalten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ausschreibung

Text: H. Schneider, Abbildungen 1, 2 u. 4: H. Schneider 7/2023, Abb3: Ausschnitt aus einer zeitgenössischen Postkarte